In der Paarungszeit werden die Weibchen gezielt von den männlichen Tieren aufgesucht, die durch die Geruchshormone, auch Pheromone, des Weibchens geleitet werden. Dann kommt es zunächst zu einer Art Balz, in der das Weibchen verfolgt wird, es häufig in die Beine gebissen wird und das Männchen den Panzer des Weibchens rammt. Anschließend kommt es zum Geschlechtsakt, bei dem das Männchen sich nahezu auf das Weibchen legt und sich an dessen Panzer festklammert. Dadurch dass das Weibchen den Samen speichern kann, bleibt es nach einem geglückten Geschlechtsakt über mehrere Jahre befruchtungsfähig, ohne erneut den Geschlechtsakt vollziehen zu müssen. Dies ermöglichte den Schildkröten das Besiedeln neuer Lebensräume. Die Oviposition, auch Eiablage genannt, findet bei allen Schildkrötenarten an Land statt und ereignet sich ein paar Wochen nach der Befruchtung. Das Weibchen sucht eine für die Eiablage passende Stelle und unternimmt dafür oftmals auch lange und gefährliche Wanderungen. Auswahlkriterien für den Ablageplatz sind zum Einen die Sonnenlage, die Bodenbeschaffenheit und ob der Platz Sicherheit bei Überschwemmungen bietet. Wurde ein Eiablageplatz einmal ausgesucht, wird dieser Platz meist viele Jahre am Stück wiederbenutzt. Um den Platz für die Eiablage herzurichten gräbt die weiblche Schildkröte mit den Hinterbeinen eine tiefe Grube, legt die Eier ab und gräbt die Grube wieder zu. Ausgebrütet werden die Eier in den meisten Fällen von der Sonne und wenige Schildkrötenarten bewachen währenddessen die Brutstelle der Eier. Die kleinste Landschildkrötenart legt bloß ein einziges Ei, die Meeresschildkröten hingegen legen bis zu 200 Eier pro Gelege.Die Eier der unterschiedlichen Schildkrötenarten sind in ihrer Form, in ihrer Größe und in der Art ihrer Beschaffenheit sehr verschieden. Da Schildkröteneier keine Hagelschnüre besitzen, an der der Dotter drehbar aufgehängt ist, dürfen Schildkröteneier nach begonnener Embryonalentwicklung auf keinen Fall mehr gedreht werden, da das Jungtier sonst stirbt. Bei manchen Arten wir das Geschlecht des Schlüpflings nicht schon bei der Befruchtung festgelegt, sie wird erst durch die Temperatur bei der Brut bestimmt. Denn in bestimmten Temperaturbereichen schlüpfen mehr Männchen, beziehungsweise Weibchen oder sogar nur Männchen, beziehungsweise Weibchen. Nach der Entwicklungszeit nimmt die Babyschildkröte den gesamten Platz innerhalb des Eis ein und die Schildkröte ritzt die Schale von innen mit der Eischwiele am Oberkiefer an und eröffnet ein kleines Loch, welches im Anschluss vergrößert wird. Dann streckt sich der gefaltete Bauchpanzer und sprengt die Eischale komplett auf. Sind die kleinen Schildkröten geschlüpft, bleiben sie solange in der Nisthöhle, bis sie den gesamten Dottersack gefressen haben und sich dann gemeinsam an die Oberfläche graben. Auch wenn das Muttertier die Niststelle bewacht, so leistet sie niemals Aufzuchthilfe. Somit sind die Jungtiere von Anfang an auf sich alleine gestellt. Bis sie die Geschlechtsreife erreichen, vergehen einige Jahre. Jedoch ist sie nicht nur alleine vom Alter des Tieres abhängig, sondern auch von der Art der Ernährung.
kleine Landschildkröte beim Dösen auf Sandboden |
Hohes Alter von Schildkröten
Es ist allgemein bekannt, dass Schildkröten sehr alt werden können. Eine besondere Galapagos-Riesenschildkröte, deren wissenschaftlicher NameGeochelone nigra lautet und die Harriet genannt wurde und die im Zoo in Australien lebte, erreichte ein ungefähres Alter von circa 175 Jahren. Amerikanische Dosenschildkröten, deren wissenschaftlicher Name Terrapene lautet, erreichen ein Höchstalter von etwa 100 Jahren, Meeresschildkröten, wissenschaftlich auch Cheloniidae, können ein Alter von 75 Jahren erreichen. Es gibt viele Schildkrötenarten, die nur eine maximale Größe von circa zehn bis 50 cm erreichen. Dagegen werden die Galapagos-Riesenschildkröten über einen Meter groß. Noch größer werden die Meeresschildkröten. Die kleinsten Schildkrötenart der Welt sind die männlichen Flachschildkröten, deren wissenschaftlicher Name Homopus signatuslautet. Ihr natürlicher Lebensraum befindet sich in Südafrika und sie erreichen eine Länge von etwa 7,5 cm und dabei ein Gewicht von knapp 70 Gramm. Die größte Schildkrötenart der Welt ist die Lederschildkröte, deren wissenschaftlicher Name Dermochelys coriacealautet. Sie erreicht eine Panzerlänge von etwa 2,5 Metern und dabei ein Gewicht von etwa 900 kg. Alle Größenangaben der Schildkröten sind die Rückenpanzerlängen ohne Kopf, Schwanz und Beine im Stockmaß.
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