Mittwoch, 15. Februar 2012

Krokodile: Beschreibung und Einfluss in Mode, Kultur und Kinderzimmer - Lacoste, Schnappi, Kroko Doc und Crocs

Krokodile

Jeder kennt Krokodile. Ob nun als schreckliche Killerbestien, als kleine Schnappis oder dadurch, dass sie in größeren Städten in der Kanalisation leben sollen. Sie und die Vögel sind die letzten Überlebenden der Dinosaurier. Kaum zu Glauben, aber Krokodile und Vögel sind eng miteinander verwandt. Krokodile werden auch Panzerechsen genannt. Die verschiedenen Krokodilarten können von knapp 1 m bis hin zu fast 7 m groß werden. Einige ausgestorbene Arten haben Längen von über 12 m erreicht. Man findet sie heute in Seen und Flüssen in den Subtropen und Tropen. Eine besondere Art der Krokodile, das Salzwasserkrokodil lebt auch im Meer und man findet es oft an bestimmten Inselküsten. Krokodile können  besonders gut schwimmen und sie sind Meister der Tarnung. Befinden sie sich im Wasser sind sie kaum zu erkennen, da sie bis auf ihre Augen und ihre Nasenlöcher vollständig untertauchen. Dadurch, dass sie sich sehr viel im Wasser aufhalten, hat sich im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte ihr Körperbau daran angepasst. Daher ist ihr Körper flach und ihre Schnauze breit. Ihr Schwanz dient als eine Art Ruder. Der Schädel ist länglich und die Augen sind weit oben am Schädel zu finden. Dafür liegen ihre Nasenlöcher sehr weiter vorne auf der Schnauze und sind über eine Art Kanal mit dem Rachen verbunden, was den Krokodilen ermöglicht, mit einem vollen Maul problemlos zu atmen oder dann, wenn außer den Nasenlöchern der komplette Körper unter Wasser ist. Man kann Krokodile und Alligatoren durch ein Merkmal unterscheiden. Der vierte Zahn im Unterkiefer der „Echten“ Krokodile liegt außerhalb des Oberkiefers und ist daher bei geschlossenem Maul zu sehen. Die Zähne im Unterkiefer der Alligatoren liegen alle in der Zahnreihe des Oberkiefers und liegen nicht außerhalb. Die Zähne besitzen die Form eines Kegels und besitzen eine Spitze. Krokodile besitzen einen Schuppenpanzer,  der durch Knochenplatten auf dem Rücken noch verstärkt wird. Daher werden sie häufig auch Panzerechsen genannt. Ebenfalls können nahezu alle Körperstellen durch Knochen verstärkt werden. Dabei gibt es einige Unterschiede. Krokodilarten mit vielen Knochenverstärkungen sind meist kleiner und unbeweglicher aber dafür robuster, da sie einen größeren Schutz benötigen. Größere Krokodilarten sind meist beweglicher und ihr Knochenpanzer ist weniger ausgeprägt, da ihre Größe schon ein Schutz darstellt. Krokodile erscheinen meist träge und bräsig. Sie sind aber in der Lage extrem schnell zu sein und auch außerhalb der Gewässer sind sie sehr agil. Als Jäger sind sie sehr effektiv und normalerweise jagen sie nachts. Zum Jagen lauern sie meist unter Wasser und nur ihre Augen und Nasenlöcher gucken aus dem Wasser heraus. Krokodile können sich lautlos dem Ufer nähern und blitzschnell aus dem Wasser heraus kommen. Ihren kräftigen Schwanz nutzen sie dabei als eine Art Raketenantrieb. Dann beißen sie sich in dem Beutetier fest und durch ihre starke Kiefermuskulatur ist es dem Beutetier fast unmöglich aus dieser Lage zu entkommen. Sobald das Beutetier fest im Griff des Krokodils ist, wird es unter Wasser gezogen, damit es ertrinkt. Um Fleischstücke aus dem Beutetier herauszureißen, wenden Krokodile die so genannte Todesrolle an. Die Todesrolle besteht daraus, dass das Krokodil während es fest zubeißt anfängt, sich schnell mehrere Male um die eigene Achse zu drehen. Da die vielen „Einstiche“ der Zähne kleine Löcher im Fleisch hinterlassen, wirken sie wie eine Sollbruchstelle. Diese Sollbruchstelle funktioniert in etwa wie die Perforierung an einem Collegeblock, den man aus der Schule kennt. Krokodile verstecken den Kadaver des Beutetieres einige Tage, da das Fleisch dadurch weicher wird und so das Zerstückeln leichter wird. Da Krokodile nicht kauen können, werden die jeweils abgerissenen Fleischstücke vollständig geschluckt. Häufig werden in Krokodilmägen kleinere Steine gefunden, die zu der Nahrungszerkleinerung beitragen und ebenfalls als Ballast dienen und somit den Auftrieb  im Wasser verringern. Im alten Ägypten wurden Krokodile als heilige Tiere vergöttert. Es gab sogar einen Gott mit Krokodilkopf mit dem Namen Sobek, welcher als Gott des ewigen Fortbestands fungierte. In Tempeln, die ihm geweiht waren, fanden sich große Teichanlagen, in denen viele  und besonders große Krokodile zu finden waren. Starben Krokodile in einem solchen Tempel, dann wurden sie einbalsamiert und mumifiziert, wie Menschen. In China dienten die Krokodile, die in den Flüssen und Seen lebten als Vorbild für den heiligen Drachen Long. Krokodile sind meist wegen ihrem Fleisch und wegen ihrer Haut gejagt worden. Ihre Haut wurde oft genutzt um Taschen, Schuhe und Stiefel herzustellen. Die intensive Jagd nach Krokodilen wegen ihrer Haut führte leider dazu, dass die Krokodilbestände mittlerweile so stark zurück gegangen sind, dass sie vom Aussterben bedroht sind. Überall auf der Welt, wo Menschen in der Nähe von Krokodilen lebten, wurden Krokodile ein Teil der Sagen und Geschichten dieser Völker. Menschen waren von Anfang an fasziniert von Krokodilen und dies sind sie heute meist noch immer. Daher kann man Krokodile oft als Motive in Schriften, Filmen oder Kunstwerken finden. Zudem fanden Krokodile auch Einzug in die Modewelt.

Lacoste

Ein Beispiel dafür ist die Marke Lacoste. Lacoste ist eine Marke, die Kleidung, Schuhe, Parfüms, Brillen und verschiedenste Accessoires vertreibt. Das bekannteste Kleidungsstück der Marke Lacoste ist nach wie vor seit der Gründung des Unternehmens das Polohemd. Dieses Polohemd war zuerst als Tennishemd gedacht und daher weiß, wie alle anderen Tennishemden im Jahr 1927.
Bildquelle: markt.de


Die Verknüpfung mit dem Krokodil findet sich im Logo, ein einfach gehaltenes Krokodil. Dieses Logo gehört zu den bekanntesten Logos weltweit. Der Gründer und Tennisspieler René Lacoste wählte das Krokodil als Logo aus, da es 1923 zu einem bestimmten Vorfall kam. Ein Teamkollege versprach ihm einen Koffer aus Alligatorenleder, wenn Lacoste ein bestimmtes Tennismatch gewinnen würde. Er verlor zwar, da diese Wette jedoch an die Presse gelangte, bekam René Lacoste den Spitznamen „Das Krokodil“. Den Spitznamen bekam er ebenfalls, da ein Krokodil seine Art Tennis zu spielen widerspiegelt, da ein Krokodil kämpferische und zähe Eigenschaften besitzt. Ab diesem Tag ließ René Lacoste sich ein grünes Abzeichen aus Stoff in Krokodilform an sein Tennishemd in Brusthöhe annähen.

Schnappi

Krokodile findet man auch in der Musik. Ein Beispiel dafür ist das Kinderlied „Schnappi, das kleine Krokodil“. Schnappi, das kleine Krokodil ist ein deutsches Kinderlied. Gegen Ende 2004 wurde dieses Lied zum weltweiten Tophit. Das Lied ist von einem Kind gesunden und der Text ist einfach strukturiert. Inhaltlich geht es um ein frisch geschlüpftes Nilkrokodil, welches neugierig seine Umgebung erkundet. Das kleine Krokodil „Schnappi“ hatte seinen ersten Auftritt in der WDR-Kinderserie „Die Sendung mit der Maus“, da die Komponistin und Produzentin Iris Gruttmann, die Erfinderin von „Schnappi“, unter anderem auch für diese Kinderserie arbeitet.
Bildquelle: closeup.de

Eigentlich war dieses Lied für die damals noch sehr junge Nichte von ihr gedacht. Anfangs gab es das Lied nur auf Musik-Kassetten. Als es dann im MP3-Format erschien, wurde es durch verschiedene Radiosender gespielt und verbreitet. In der darauf folgenden Zeit wurde „Schnappi“ immer und immer bekannter. Ab Januar 2005 befand „Schnappi, das kleine Krokodil“ sich für 10 Wochen auf dem 1. Platz der deutschen Single-Charts. Das Lied wurde in mehrere Sprachen übersetzt und wurde fand unter anderem auch in England, den Niederlanden, Frankreich, Litauen und Japan Einzug in die Charts. Zudem wurden ebenfalls diverse Parodien und Remixe erfunden.
Im Folgenden ist der Liedtext von „Schnappi, das kleine Krokodil“ zu lesen.

"Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil
Komm aus Ägypten, das liegt direkt am Nil
Zuerst lag ich in einem Ei, dann schni schna schnappte ich mich frei
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp
Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil
Hab scharfe Zähne, und davon ganz schön viel
Ich schnapp mir was ich schnappen kann
Ja schnappe zu, weil ich das so gut kann
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp
Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil
Ich schnappe gern, das ist mein Lieblingsspiel
Ich schleich mich an die Mama ran
Und zeig ihr wie ich schnappen kann
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp
Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil
Und vom schnappen, da krieg ich nicht zu viel
Ich beiß dem Papi kurz ins Bein
Und dann, dann schlaf ich einfach ein
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp
Schni schna schnappi - schnappi schnappi schnapp"

Kroko Doc

Krokodile fanden auch nicht zuletzt durch das Lied „Schnappi, das kleiner Krokodil“ immer wieder den Weg ins Kinderzimmer. Das Kinderspiel Kroko Doc ist schon eine Art Klassiker im Kinderzimmer. Das Spiel besteht aus einem großen grünen Krokodilkopf aus Plastik mit Füßen. Das Maul des Krokodils lässt sich aufklappen und der Unterkiefer ist mit einer Reihe von weißen Zähnen gefüllt. In der Spielbeschreibung steht, dass das Krokodil Zahnschmerzen hat und das Ziel des Spiels ist es herauszufinden, welcher Zahn die Schmerzensquelle ist. Dies geschieht durch herunterdrücken von Zähnen. Um spielen zu können, muss man das Maul aufklappen.
Bildquelle: markt.de

 Es klappt von alleine wieder runter, wenn der kranke Zahn heruntergedrückt wird. Welcher Zahn der Kranke ist, entscheidet der Zufall. Daher ist das Spiel unvorhersehbar. Drückt man also einen gesunden Zahn herunter, dann bleibt alles dabei, wie es ist. Drückt man jedoch den kranken Zahn herunter, „beißt“ das Krokodil zu und derjenige, der den Zahn heruntergedrückt hat, scheidet aus. Dies wird wiederholt, bis der „Gewinner“ übrig bleibt. Das Spiel ist einfach und raffiniert zugleich. Für Kinder ist es ein großer Spaß und selbst ältere Jugendliche und sogar Erwachsene können Spaß an Kroko Doc finden.


Crocs

Ein weiteres Beispiel für Krokodile in der Modewelt sind Crocs. Crocs sind bunte Kunststoffschuhe. Sie sind meist in leuchtenden Farben wie hellgrün, rot, gelb und türkis erhältlich, aber auch in dezenten Farben. Insgesamt gibt es Crocs in bis zu 26 verschiedenen Farben. Die Crocs sind aus dem Kunststoff mit dem Namen PCCR. Dieser ist wasserfest und besitzt keine Poren, daher können sich Pilze und Bakterien nicht leicht festsetzen. Das macht die Kunststoffschuhe hygienischer und nicht geruchanfällig. Ein weiterer Vorteil des Kunsstoffs ist, dass er sich bei Erwärmung durch die Körpertemperatur an die Fußform anpasst und somit besonders gut sitzt. Ebenfalls positiv ist, dass die Crocs sehr leicht sind, da sie aus geschäumtem Kunststoff bestehen. Die ersten Crocs waren hinten offen, der Spann gelöchert, die Ferse war leicht erhöht und sie besaßen einen Halteriemen. 
Bildquelle: markt.de

Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Crocs-Modelle entwickelt, wie beispielsweise Flip-Flops, Kinderstiefel und andere Schuhe. Es gibt sogar Winter-Crocs, sie sind mit Fell gefüttert. Nebenbei verkauft die Firma Crocs Inc. auch T-Shirts, Shorts und Pullover. Nach dem ersten Erscheinen der Crocs entwickelten sie sich zu einem neuen Modetrend und es startete ein Hype um sie. Crocs spalten die Beobachter in ihren Meinungen jedoch. Die Einen lieben sie, finden sie modisch. Die Anderen finden sie unästhetisch und können sie auf Grund ihrer leuchtenden Farben und ihren speziellen Formen nicht leiden. Das erste Mal wurden Crocs im November 2002 auf einer Bootsmesse vorgestellt und waren sofort ausverkauft. Von Bootsmessen kamen Crocs über kleinere Läden in große Kaufhausketten und traten so ihren Weg in die ganze Welt an.

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