Montag, 2. April 2012

Die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne oder auch Bombardierspinne – eine der gefährlicheren und berühmtesten Spinnen überhaupt



Die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne ist durch viele Medienauftritte und durch das Mitwirken in einigen Hollywoodfilmen die berühmteste Vogelspinne der Erde. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Brachypelma smithi, doch man kennt sie häufiger unter dem Namen Bombardierspinne. Ihr natürlicher Lebensraum befindet sich, wie der Name schon vermuten lässt, in Mexiko. Sie lebt häufig in Trockenwäldern oder Trockensavannen und sie baut ihre Höhle an Hängen oder unter Steinen. 
Mexikanische Rotknie-Vogelspinne im Terrarium Bildquelle: markt.de

Dadurch, dass die Bombardierspinne eine Art Filmstar wurde, häuften sich die Wünsche einzelner Menschen, sich dieses Tier auch zu Hause zu halten. Aus diesem Grund wurden in den 1980er Jahren vermehrt Mexikanische Rotknie-Vogelspinnen gefangen und als Haustiere verkauft. Viele dieser Spinnen starben in der Haustierhaltung, aus dem einfachen Grund, dass ihre Halter nahezu nichts über ihre Bedürfnisse wussten. Mitte der 1980er Jahre gab es in einigen Teilen Mexikos keine Rotknie-Vogelspinnen mehr, weshalb die Bombardierspinne sofort unter Artenschutz gestellt wurde. Somit war die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne die erste Vogelspinne, die unter Artenschutz gestellt wurde. Mittlerweile gibt es so viele Nachzuchten von Tieren aus Terrarienhaltung, dass keine Spinnen mehr aus der freien Natur gefangen werden müssen. Trotzdem sind die Rotknie-Vogelspinnen weiterhin vom Aussterben bedroht, da nun ihr natürlicher Lebensraum durch neu zu bebauende Gebiete gefährdet ist. Die Bombardierspinne erreicht eine Größe von circa 8 cm und ihr Prosoma, also ihr Vorderkörper ist deutlich abgegrenzt von ihrem Abdomen, ihrem Hinterkörper. Am schwarz gefärbten und hellbraunumrandeten Prosoma befinden sich die acht schwarzen Beine, die acht Augen und die schwarzen Cheliceren, die Beißwerkeuge der Spinne. Ihren Namen Rotknie-Vogelspinne erhielt die Spinne durch den Umstand, dass ihr viertes Beinglied, also ihr Knie, eine rot-orangefarbene Färbung aufweist. Am ebenfalls schwarzen Abdomen lassen sich die vier Spinnwarzen erkennen und auf der Bauchseite liegen die Lungeneingänge und die Geschlechtsöffnung. Zudem besitzt das Abdomen einige längere orangefarbene und rötliche Haare. Am Abdomen befinden sich auch die Brennhaare, welche eine Besonderheit der Bombardierspinne sind. Ihren Namen Bombardierspinne erhielt sie durch ihr Verteidigungsverhalten. Denn wenn sie sich angegriffen fühlt oder wenn sie gereizt wird, dann streift sie ihre hinteren Laufbeine über ihren Hinterleib und bombardiert so die locker sitzenden Brennhaare von ihrem Hinterkörper auf ihren Angreifer. Die Brennhaare führen zu Entzündungen der Schleimhäute und zu einem starken Juckreiz auf der Haut. Durch jede Häutung bilden sich wieder neue Brennhaare. Bis die Spinnen sich jedoch gehäutet haben, kann man eine stattgefundene Bombardierung daran erkennen, dass eine Stelle des Abdomens, an der sich normalerweise Brennhaare befinden, nun sehr kahl ausschaut. Die Spinne bombardiert ihre Angreifer nicht nur, wenn sie arg bedrängt wird, dann schnellt sie auch nach vorn und beißt ihren Angreifer. Dies kann für einen Menschen sehr schmerzvoll sein, jedoch wirkt ihr Gift nicht schlimmer, als der Stich einer Wespe. Zur natürlichen Nahrung der Bombardierspinne zählen Insekten, andere Spinnen, kleine Echsen und kleine Nagetiere wie kleinere Mäuse. Sie schreckt auch nicht davor zurück, eigene Artgenossen zu vertilgen. Zunächst wird das Beutetier gefangen und anschließend von der Mexikanische Rotknie-Vogelspinne in einen sogenannten Fressteppich eingewebt. Die Beute wird mit den Cheliceren festgehalten und die Spinne dreht sich im Kreis während sie mit ihren Spinnwarzen auf den Boden tippt und somit einen Bodenbelag webt. Auf diesem wird die Beute abgelegt. Im Anschluss injiziert die Spinne ihr Gift in die Beute, welche sich dann von Innen verflüssigt und dann von der Rotknie-Vogelspinne ausgesaugt wird. Von dem Beutetier bleibt nur noch eine leere Hülle übrig. Wie bereits gesagt, ist die Bombardierspinne ein sehr beliebtes Terrarientier. 
Bombardierspinne Bildquelle: markt.de

Natürlich spielt ihr schönes Aussehen eine weitere Rolle, weshalb sie so gern in Terrarien gehalten wird. Positiv ist ebenfalls, dass die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne sehr geduldig ist und dem Halter selbst kleinere Haltungsfehler nicht übelnimmt. Man sollte sich jedoch vor einer Anschaffung darüber im Klaren sein, dass man für diesen Pflegling für eine lange Zeit Verantwortlich ist, da einige Exemplare bis zu 30 Jahre alt werden können. Für die Haltung einer Bombardierspinne sollte man mindestens ein Terrarium mit einer Länge von 0,3m, einer Breite von 0,3 m und einer Höhe von 0,3 m besitzen. Da die Bombardierspinne gerne gräbt sollte man mindestens eine 10 cm hohe Schicht Bodengrund als Unterlage schaffen. Besonders gut eignet sich dafür spezielle Terrarienerde. Das Terrarium sollte jedoch nicht mehr als 20 cm höher als der Bodengrund sein, da die Spinne sich sonst stark verletzen kann, wenn sie das Terrarium hochklettern und dann von der oberen Kante hinunterfallen sollte. Man sollte die Terrarienerde trocken halten und eine Ecke einmal in der Woche anfeuchten. Als Unterschlupf empfiehlt es sich, eine halbe Korkröhre in das Terrarium zu legen. Am Tage sollte im Terrarium eine Temperatur von 24-27°C herrschen und nachts sollte die Temperatur zwischen 20 und 24°C liegen. Als Futtertiere eignen sich besonders Heuschrecken und für adulte Bombardierspinnen eignen sich selbst kleine Mäuse.

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