Mittwoch, 23. Mai 2012

Das Gift der Schlangen - Hilfe für die Medizin oder Gefahr für Menschen?


In diesem spannenden Video von ntv wird über die wissenschaftliche Nutzung des Schlangengifts berichtet.

Freitag, 4. Mai 2012

Fressverhalten und besondere Fähigkeiten von Schildkröten


Fressverhalten und Nahrung von Schildkröten

Schildkröten besitzen in ihrem Maul keine Zähne, sie besitzen Kieferleisten, die wie kräftige Schneidwerkzeuge wirken. Nahrung wird nicht gekaut, sie wird entweder unzerkleinert verschlungen oder die Schildkröten reißen mit ihrem Maul und mit Hilfe ihrer Vorderbeine Stücke ab. Schildkröten zählen zu den Omnivoren, den Allesfressern, jedoch sind viele Arten entweder starke Pflanzenfresser, also herbivor, oder starke Fleischfresser, also carnivore. Zudem wird für ihr großes Knochenskelett inklusive Knochenpanzer und für die Ausbildung der hartschaligen Eier Nahrung benötigt, die sehr viel Calcium liefert. Im Grunde fressen die verschiedenen Schildkrötenarten bevorzugt Blüten, Früchte, Algen und Wasserpflanzen, Insekten, Schnecken, Würmer, Seesterne, Krabben, Fische sowie Aas und Ausscheidungsprodukte von diversen Säugetieren. Manche Arten haben sich auf bestimmte Nahrung spezialisiert, so ernährt sich beispielsweise die Lederschildkröte nahezu ausschließlich von Quallen. Manche Schildkrötenarten haben ihre Anatomie im Laufe der Evolution an ihre speziellen Jagdmethoden angepasst. So wartet die Geierschildkröte mit offenem Maul solange, bis ein Fisch Interesse an einem wurmförmigen Etwas in ihrem Maul gefunden hat und ihr Maul dann blitzschnell zuschnappt. Die Fransenschildkröte liegt solange im Schlamm getarnt durch ihren Panzer, der mit Algen bewachsen ist und nahezu komplett mit ihrer Umgebung verschmolzen, bis sie durch plötzliches Öffnen ihres riesigen Maules ihre Beute einsaugt. Geschlechtsreife Weibchen und Männchen lassen sich dadurch Unterscheiden, dass die Kloake, die Ausscheidungsöffnung in der Schwanzwurzel, des Weibchens sich näher am Panzerrand befindet, als die des Männchen, die eher am Schwanzende liegt. Des Weiteren ist der Schwanz des Männchen häufig länger und direkt am Ansatz breiter, da dort der Penis liegt, der nur für den Geschlechtsakt ausgefahren wird. Zudem sind die Männchen meist etwas kleiner als die Weibchen.


Moschus-Schildkrötenbaby






Besondere Fährigkeiten von Schildkröten

Neben dem hohen Schutz, den der Panzer bietet, hat er noch einen weiteren Vorteil. Dieser Vorteil besteht darin, dass der durch den Panzer größtenteils starre Körper unter Wasser zu einer höheren Geschwindigkeit führt. Zudem können Schildkröten sehr gut sehen, sind sogar in der Lage Farben besser zu unterscheiden als Menschen es können, da ihre Augen vier verschiedene Farbrezeptoren besitzen. Dadurch können sie einige Wellenlängen des Lichtes außerhalb des für den Menschen sichtbaren Bereichs, also leichte Infrarotstrahlung und leichte Ultraviolettstrahlung, wahrnehmen. Ihr Auge ist ebenfalls in der Lage, den Brechungswinkel von Wasser auszugleichen, wodurch Schildkröten ihre Feinde und ihre Nahrung im Wasser klar erkennen. Wissenschaftler haben beobachtet, dass die Geschwindigkeit von mit dem Auge beobachteter Bewegungen einen Einfluss auf die Reaktion zur Flucht der Schildkröte nimmt, denn Schildkröten, denen man sich schnell nähert fliehen weitaus schneller, als wenn man sich ihnen langsam nähert. Riechen können Schildkröten auch sehr gut. Die Geruchsrezeptoren von Schildkröten befinden sich im Rachenraum und sie riechen durch Kaubewegungen des Unterkiefers. So können sie Nahrung erkennen oder auch geeignete Erde, um ihre Eier zu vergraben. Schildkröten erkennen Geschlechtspartner am Geruch und im Wasser lebende Schildkrötenarten sind in der Lage unter Wasser über eine große Distanz einen Geschlechtspartner wahrzunehmen.Schildkröten können sich ihre Futterquellen und Fluchtwege merken und sie besitzen einen stark ausgeprägten Orientierungssinnder sich mit zunehmendem Lebensalter noch verstärkt. Schildkröten besitzen ebenfalls eine gute Schmerzempfindung, einen guten Sinn für Temperaturen und einen guten Gleichgewichtssinn. Sie geben meist kein Laut von sich. Nur in Schreckreaktionen stoßen sie Luft aus, indem sie schnell ihren Kopf zurückziehen. Dies erzeugt ein Fauchen. Bei der Paarung geben manche männliche Landschildkröten Pieplaute von sich und Weibchen geben diese manchmal bei Kämpfen mit anderen Weibchen um die besten Ablegeplätze für die Eier von sich. Wenn Landschildkröten Früchte und Schnecken zu hastig freissen, können sie für kurze Zeit einen Schluckauf bekommen, der auch ein schluckaufartiges Geräusch erzeugt. Meeresschildkröten haben eine einmalige Fortbewegungsweise entwickelt. Sie bewegen sich fort, indem sie ihre vorderen Gliedmaßen, die wie Flossen geformt sind, auf und ab schlagen. So erreichen sie schnell hohe Geschwindigkeiten unter Wasser, ohne viel Energie einzusetzen. Generell haben sich Schildköten an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst. Arten, die nahe am Wasser leben besitzen meist Schwimmhäute an den hinteren Gliedmaßen. Schildkröten, die einen heißeren Lebensraum bewohnen, besitzen säulenförmige Beine, welche durch Hornschuppen einen guten Schutz gegen Austrocknung und gegen Verletzungen bieten.

kleine Landschildkröte bei einem Ausflug ins Blumenbeet



Dienstag, 1. Mai 2012

Schildkröten und ihr Panzer: Beschreibung und Erklärung

Schildkrötenbilden eine Unterordnung der Reptilien und sie heißen mit wissenschaftlichem Namen testudinata, bzw. testudines. Früher nannte man sie chelonia. Zurzeit gibt es 313 Arten der Schildkröten. Im Laufe der Evolution haben sie sich den unterschiedlichsten Umgebungen angepasst.

Es gibt unter anderem Landschildkröten und Wasserschildkröten, Schildkröten, die in Wüsten leben und Schildkröten, die in Flüssen leben. Es gibt Riesenschildkröten und Lederschildkröten. Außerdem gibt es noch Weichschildkröten, Schlangenhalsschildkröten und Meeresschildkröten. Schildkröten zählen zu den wechselwarmen Reptilien und sie sind ovipar, sie legen Eier. Schildköten gab es schon auf unserer Erde, bevor die Dinosaurier sich überhaupt erst entwickelt haben. Zu ihren nächsten Verwandten gehören lustigerweise die Vögel und alle anderen Reptilienarten. Nur dadurch, dass Schildkröten in der Lage sind, sich nahezu jeder Umgebung anzupassen, war es ihnen möglich, immernoch nicht ausgestorben zu sein. Leider sind mittlerweile sehr viele Schildkrötenarten vom Aussterben bedroht, da der Mensch immer wieder Jagd auf sie gemacht hat. Trotzdem kann man, ausgenommen von den Polargebieten der Arktis und Antarktis, überall auf der Welt Schildkröten antreffen. In Deutschland ist nur eine einzige Schildkrötenart einheimisch und dies ist die Europäische Sumpfschildkröte, deren wissenschaftlicher Name Emys orbicularis orbicularis lautet.

Landschildkröte frisst Salatblätter


Der Schildkrötenpanzer

Der Schildkrötenpanzer ist das, was die Schildkröten einzigartig macht, denn es gibt auf der Erde kein Wirbeltier, das einen vergleichbaren Körperbau aufweist. Dieser Panzer ist zusammengesetzt aus dem Carapax, dem Rückenpanzer, und dem Plastron, dem Bauchpanzer, welche zusammen die wichtigsten Organe und zudem die wichtigsten Körperpartien schützen. Der Schildkrötenpanzer lässt sich am Ehesten mit dem Exoskelett von Insekten vergleichen. Die tiefste Schicht des Panzers besteht aus Knochenplatten, die sich im Laufe der Evolution durch eine Verschmelzung der Rippen, des Schultergürtels und des Beckengürtels mit der Wirbelsäule entwickelt haben. Durch die Stabilität und die Festigkeit des Knochenpanzers musste sich die Atmung der Schildkröten im Laufe der Evolution ebenfalls anpassen. Sie atmen durch Bewegungen ihrer Arme und Beine unter Zuhilfenahme von starken Muskelpaketen, die die Atmung ebenfalls unterstützen. Über der massiven Knochenpanzerschicht kann sich entweder eine ledrige Hautschicht befinden oder eine Schicht aus Hornschilden, welche scuta genannt wird und aus Keratin besteht. Welche Schicht sich jedoch über dem Knochenpanzer befindet, ist je nach Schildkrötenart unterschiedlich. Wie die Hornschilde gefärbt sind, hängt von dem Lebensraum der jeweiligen Schildkröte ab, denn diese haben sich in ihrer Färbung im Laufe der Evolution häufig ihrem Lebensraum nahezu perfekt angepasst. Natürlich lassen sich die Hornschilde auch identifizieren und eingruppieren. Im Folgenden finden Sie eine allgemein gefasste Übersicht der Hornschild-Gruppen, die jedoch bei bestimmten Schildkrötenarten in ihrer Anzahl oder ihrem generellen Dasein abweichen können. Zunächst finden Sie die Gruppen des Carapax, welche von vorne nach hinten beschrieben werden. Als erster Hornschild findet sich ein Nackenschild, welcher auch Cervivale oder Nuchale genannt wird. Daran schließen sich die fünf Wirbelschilde, auch Vertebralia und die acht Rippenschilde, welche Pleuralia oder Costalia genannt werden, an. Die Wirbel- und Rippenschilde sind umgeben von den 24 Randschilden, auch Marginalia genannt. Zuletzt findet sich am hinteren Ende des Rückenpanzers noch ein Caudale, ein Schwanzschild. Die Hornschilde des Plastrons sind nicht von Randschilden umgeben. Sie werden ebenfalls von Kopfseite nach Schwanzseite der Schildkröte beschrieben. Zuerst sind zwei Kehlschilde, die Gularia, welche an die zwei Armschilde, die Humeralia, anschließen. Diesen folgen die zwei Axillaria, die Achselschilde, und zwei Pectoralia, Brustschilde. Anschließend findet man zwei Bauchschilde, die Abdominalia, und zwei Hüftschilde, die auch Inguinalia genannt werden. Zudem befinden sich noch zwei Beinschilde, die Femoralia, und zuletzt zwei Afterschilde, auch Analia genannt, im Bauchpanzer. Dadurch, dass der Hornpanzer und der Knochenpanzer nicht genau übereinander legen, sondern gegeneinander verschoben sind, erhöht sich die Stabilität des Panzers enorm. Natürlich unterscheiden sich die Panzer der einzelnen Schildkrötenarten voneinander und manche unterscheiden sich mehr von anderen, manche weniger. Manche Schildkrötenarten besitzen Höcker auf ihren Panzern, so zum Beispiel die Höckerschildkröten. Die Dosenschildkröte und einige andere Schildkröten sind in der Lage ihren Plastron durch eine Art Scharnier hochzuklappen und somit ihren Panzer komplett zu verschließen. Gelenkschildkröten besitzen eine ähnliche Fähigkeit, bei ihnen ist es jedoch ein Scharnier im Carapax, wodurch sie ihren Panzer verschließen können.

Wasserschildkröte auf Tauchgang in einem Aquaterrarium