Die
Mexikanische Rotknie-Vogelspinne ist durch viele Medienauftritte und
durch das Mitwirken in einigen Hollywoodfilmen die berühmteste
Vogelspinne der Erde. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Brachypelma
smithi, doch man kennt sie häufiger unter dem Namen
Bombardierspinne. Ihr natürlicher Lebensraum befindet sich, wie der
Name schon vermuten lässt, in Mexiko. Sie lebt häufig in
Trockenwäldern oder Trockensavannen und sie baut ihre Höhle an
Hängen oder unter Steinen.
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Mexikanische Rotknie-Vogelspinne im Terrarium Bildquelle: markt.de |
Dadurch, dass die Bombardierspinne eine
Art Filmstar wurde, häuften sich die Wünsche einzelner Menschen,
sich dieses Tier auch zu Hause zu halten. Aus diesem Grund wurden in
den 1980er Jahren vermehrt Mexikanische Rotknie-Vogelspinnen
gefangen und als Haustiere verkauft. Viele dieser Spinnen starben in
der Haustierhaltung, aus dem einfachen Grund, dass ihre Halter nahezu
nichts über ihre Bedürfnisse wussten. Mitte der 1980er Jahre gab es
in einigen Teilen Mexikos keine Rotknie-Vogelspinnen mehr, weshalb
die Bombardierspinne sofort unter Artenschutz gestellt wurde. Somit
war die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne die erste Vogelspinne, die
unter Artenschutz gestellt wurde. Mittlerweile gibt es so viele
Nachzuchten von Tieren aus Terrarienhaltung, dass keine Spinnen mehr
aus der freien Natur gefangen werden müssen. Trotzdem sind die
Rotknie-Vogelspinnen weiterhin vom Aussterben bedroht, da nun ihr
natürlicher Lebensraum durch neu zu bebauende Gebiete gefährdet
ist. Die
Bombardierspinne erreicht eine Größe von circa 8 cm und ihr
Prosoma, also ihr Vorderkörper ist deutlich abgegrenzt von ihrem
Abdomen, ihrem Hinterkörper. Am schwarz gefärbten und
hellbraunumrandeten Prosoma befinden sich die acht schwarzen Beine,
die acht Augen und die schwarzen Cheliceren, die Beißwerkeuge der
Spinne. Ihren Namen Rotknie-Vogelspinne erhielt die Spinne durch den
Umstand, dass ihr viertes Beinglied, also ihr Knie, eine
rot-orangefarbene Färbung aufweist. Am ebenfalls schwarzen Abdomen
lassen sich die vier Spinnwarzen erkennen und auf der Bauchseite
liegen die Lungeneingänge und die Geschlechtsöffnung. Zudem besitzt
das Abdomen einige längere orangefarbene und rötliche Haare. Am
Abdomen befinden sich auch die Brennhaare, welche eine Besonderheit
der Bombardierspinne sind. Ihren
Namen Bombardierspinne erhielt sie durch ihr Verteidigungsverhalten.
Denn wenn sie sich angegriffen fühlt oder wenn sie gereizt wird,
dann streift sie ihre hinteren Laufbeine über ihren Hinterleib und
bombardiert so die locker sitzenden Brennhaare von ihrem Hinterkörper
auf ihren Angreifer. Die Brennhaare führen zu Entzündungen der
Schleimhäute und zu einem starken Juckreiz auf der Haut. Durch jede
Häutung bilden sich wieder neue Brennhaare. Bis die Spinnen sich
jedoch gehäutet haben, kann man eine stattgefundene Bombardierung
daran erkennen, dass eine Stelle des Abdomens, an der sich
normalerweise Brennhaare befinden, nun sehr kahl ausschaut. Die
Spinne bombardiert ihre Angreifer nicht nur, wenn sie arg bedrängt
wird, dann schnellt sie auch nach vorn und beißt ihren Angreifer.
Dies kann für einen Menschen sehr schmerzvoll sein, jedoch wirkt ihr
Gift nicht schlimmer, als der Stich einer Wespe. Zur natürlichen
Nahrung der Bombardierspinne zählen Insekten, andere Spinnen, kleine
Echsen und kleine Nagetiere wie kleinere Mäuse. Sie schreckt auch
nicht davor zurück, eigene Artgenossen zu vertilgen. Zunächst wird
das Beutetier gefangen und anschließend von der Mexikanische
Rotknie-Vogelspinne in einen sogenannten Fressteppich eingewebt. Die
Beute wird mit den Cheliceren festgehalten und die Spinne dreht sich
im Kreis während sie mit ihren Spinnwarzen auf den Boden tippt und
somit einen Bodenbelag webt. Auf diesem wird die Beute abgelegt. Im
Anschluss injiziert die Spinne ihr Gift in die Beute, welche sich
dann von Innen verflüssigt und dann von der Rotknie-Vogelspinne
ausgesaugt wird. Von dem Beutetier bleibt nur noch eine leere Hülle
übrig. Wie bereits gesagt, ist die Bombardierspinne ein sehr
beliebtes Terrarientier.
Natürlich spielt ihr schönes Aussehen eine
weitere Rolle, weshalb sie so gern in Terrarien gehalten wird.
Positiv ist ebenfalls, dass die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne sehr
geduldig ist und dem Halter selbst kleinere Haltungsfehler nicht
übelnimmt. Man sollte sich jedoch vor einer Anschaffung darüber im
Klaren sein, dass man für diesen Pflegling für eine lange Zeit
Verantwortlich ist, da einige Exemplare bis zu 30 Jahre alt werden
können. Für die Haltung einer Bombardierspinne sollte man
mindestens ein Terrarium mit einer Länge von 0,3m, einer Breite von
0,3 m und einer Höhe von 0,3 m besitzen. Da die Bombardierspinne
gerne gräbt sollte man mindestens eine 10 cm hohe Schicht Bodengrund
als Unterlage schaffen. Besonders gut eignet sich dafür spezielle
Terrarienerde. Das Terrarium sollte jedoch nicht mehr als 20 cm höher
als der Bodengrund sein, da die Spinne sich sonst stark verletzen
kann, wenn sie das Terrarium hochklettern und dann von der oberen
Kante hinunterfallen sollte. Man sollte die Terrarienerde trocken
halten und eine Ecke einmal in der Woche anfeuchten. Als Unterschlupf
empfiehlt es sich, eine halbe Korkröhre in das Terrarium zu legen.
Am Tage sollte im Terrarium eine Temperatur von 24-27°C herrschen
und nachts sollte die Temperatur zwischen 20 und 24°C liegen. Als
Futtertiere eignen sich besonders Heuschrecken und für adulte
Bombardierspinnen eignen sich selbst kleine Mäuse.